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Hohe Returns mit fokussierten Investments in unterbewertete Assets erzielen

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Feb 13 2018

Sind Indexfonds bzw. ETFs auch für Value Investoren interessant?


ETF - Indexfonds - ETFs für Value Investoren

In einem meiner früheren Artikel zum Thema Portfolioallokation hatte ich zwischen verschiedenen Investorentypen unterschieden und festgestellt, dass für Investoren mit etwas weniger Zeit und Muße (den „konventionellen“ Anlegertyp) eine Portfolioallokation bestehend aus dividendenstarken Großunternehmen und einem Indexfonds bzw. ETF eine sinnvolle Option sein kann.

In diesem Artikel möchte einmal etwas mehr auf diese Option eingehen und außerdem erläutern, warum ein ETF ggf. auch für aktivere Value Investoren bzw. DIY Investoren eine gute Ergänzung sein kann.


Recap: Warren Buffett zum Thema Indexfonds

Unter anderem auch Warren Buffett hatte ja bereits mehrmals festgestellt, dass Indexfonds bzw. ETFs für den Investor ohne viel Zeit (und vielleicht auch ohne viel Zeit sich das nötige Investmentwissen anzueignen) eine sehr gute Option der Geldanlage darstellen und die meisten anderen verfügbaren Investmentoptionen outperformen sollten:

By periodically investing in an index fund, for example, the know-nothing investor can actually outperform most investment professionals. Paradoxically, when ‚dumb‘ money acknowledges its limitations, it ceases to be dumb. – Warren Buffett (1993)

Laut Buffett hatte sogar bereits Ben Graham, Buffett’s Mentor und Lehrmeister, eine ähnliche Sichtweise zu Indexfonds:

A low-cost fund is the most sensible equity investment for the great majority of investors. My mentor, Ben Graham, took this position many years ago, and everything I have seen since convinces me of its truth. – Warren Buffett über Ben Graham

Schlussendlich ging Buffett sogar so weit, eine Wette mit einem Hedgefonds-Manager einzugehen. In dieser Wette setzte er darauf, dass kein Hedgefonds über einen Zeitraum von 10 Jahren besser abschneiden würde, als ein Indexfonds von Vanguard. Und Buffett gewann die Wette.


Was ist eigentlich ein ETF bzw. Indexfonds?

Die Abkürzung ETF steht für Exchange Traded Fund. Bei einem ETF handelt es sich um ein Wertpapier, das einen Aktienindex (z.B. den DAX), einen Rohstoffkorb oder einen Warenkorb aus verschiedenen anderen Assets nachbildet. Nachbilden, das heißt ganz simpel: Ein ETF auf den DAX wird sich genauso entwickeln wie der DAX selbst… vielleicht etwas schlechter nach Berücksichtigung der Management Fees für den Indexfonds (die aber im Vergleich zu einem normalen Aktienfonds meist sehr niedrig sind).

Ein ETF investiert übrigens per Definition immer in einen Warenkorb aus verschiedenen Assets. Das heißt in einen konkreten Rohstoff wie Gold oder Rohöl können wir mithilfe eines ETFs nicht investieren. Hierfür gibt es dann die so genannten ETCs (Exchange Traded Commodities).

Ein ETF kann die Wertentwicklung der zugrunde liegenden Assets bzw. des zugrunde liegenden Indexes nur nachbilden, wenn der Fonds diese auch (jedenfalls teilweise) besitzt. Ein ETF auf den DAX investiert dem entsprechend in die 30 DAX-Werte und zwar genau entsprechend der Zusammensetzung des DAX.

Die Fondsgesellschaft, die den ETF begibt (z.B. iShares oder Vanguard), stückelt das Fondsvermögen dann in kleine Anteile. Diese werden anschließend über die Börse an die Anleger verkauft und können danach beliebig gehandelt werden.

Das ist ein weiterer Unterschied zum Aktienfonds: Ein Kauf- bzw. Verkaufspreis für den ETF ist in Echtzeit verfügbar, während er für Aktienfonds nur einmal täglich festgelegt wird.

ETFs bzw. Indexfonds können analog zu Aktien und anderen Wertpapieren über die Börse bzw. einen Onlinebroker wie z.B. zu finden auf brokervergleich.net gehandelt werden.

Ein paar Erfahrungsberichte zum Thema Aktienfonds gibt’s übrigens auf der Seite vom Depotstudent.


Indexfonds für Investoren mit Value Fokus

Ich kann mir zwei Situationen vorstellen, in denen es für einen Investor mit Value Fokus sinnvoll sein kann, in einen Indexfonds zu investieren:

  1. Der konservativer Anleger bzw. passiver Investor hat selbst wenig Zeit und Muße sich im Detail mit Unternehmensbewertungen und Wettbewerbsvorteilen auseinander zu setzten und möchte stattdessen in einen Korb aus Value Aktien investieren
  2. Ein aktiver Value Investor bzw. DIY Investor möchte in stark von Wachstum getriebenen Marktphasen (wie wir sie gerade ja sehen) an der Entwicklung des Gesamtmarktes teilhaben, ohne eine konkrete Growth oder Momentum-Strategie verfolgen zu müssen

Option 1: Value ETFs für konservative Anleger

Es gibt glaube ich viele Menschen, die die Ansätze von Graham, Buffett, Munger etc. grundsätzlich für sehr sinnvoll erachten, aber einfach nicht die Zeit oder die Detailorientierung haben, um regelmäßig detaillierte Aktienanalysen durchzuführen und Wettbewerbsvorteile, Geschäftsmodelle etc. zu analysieren.

Für diese eher passiven Investoren gibt es die Möglichkeit, in einen ETF (oder mehrere ETFs) mit einem Fokus auf Value Aktien zu investieren.

Hiervon gibt es eine ganze Reihe, z.B.

  • Vanguard Value (oder die Small- und Mid-Cap Varianten davon)
  • iShares Russell 1000 Value (und weitere)
  • SPDR S&P 600 Small Cap Value ETF
  • Deka STOXX Europe Strong Value 20 UCITS ETF
  • usw. usw.

Diese ETFs bzgl. ihrer Returns, Zusammensetzung, Auswahlkriterien zu analysieren, erfordert wahrscheinlich ein bis zwei weitere Beiträge.

Grundsätzlich nutzen  alle Fonds aber ein paar typische High-Level Value Filter Kriterien, um die Zusammensetzung ihrer Fonds zu bestimmen. Als da wären:

  • das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (Forward P/E)
  • das erwartete Gewinnwachstum
  • das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV)
  • die Dividendenrendite
  • weitere historische Kennzahlen

Einige ETFs (u.a. von Vanguard) bilden auch einen konkreten Value Index nach wie z.B. den CRSP U.S. Large Cap Value Index. Das CRSP (abgekürzt für Center for Research in Security Prices) ist eine Einrichtung der Chicago Booth Business School und veröffentlicht eine ganze Reihe an Indizes. Die Kriterien für die Zusammenstellung dieses Index sind aber sehr ähnlich zu den vorgenannten:

  • Kurs-Buchwert-Verhältnis
  • Erwartetes KGV
  • Historisches KGV
  • Dividendenrendite
  • Kurs-Umsatz-Verhältnis

Wie ihr seht, wird hier zwar nach relativ groben Kriterien gefiltert. In Summe sollte aber die Diversifizierung des Index dafür sorgen, dass die wirklich guten Value Investments die Verluste der schlechten (der so genannten Value Traps) mehr als kompensieren.

Die Klassifizierung in „Value-Aktien“ erfolgt übrigens in der Regel nicht anhand absoluter Grenzwerte (z.B. „Berücksichtige alle Aktien mit einem KBV kleiner 1,5“), sondern mithilfe von relativen Rankings und Gewichtungsfaktoren.

Wenn ihr also die Ideen von Graham, Buffett und Co. gut findet, aber gleichzeitig zu wenig Zeit für die Auswahl von einzelnen Aktien habt, dann könnten ETFs mit einem Value Fokus (dann als ETF-Sparplan) für euch eine gute Wahl sein.


Option 2: ETFs als Beimischung in Boomphasen

Eine der größten Herausforderungen für uns als Value Investoren ist es außerdem, auch in schwierigen Marktphasen unserer Strategie treu zu bleiben.

Dies sind dann die Phasen, in denen wir mit unserem Value Investing Ansatz nicht annähernd die Returns erzielen können, die z.B. mit einer auf Wachstumsaktien fokussierten Strategie zu der Zeit möglich sind (über den gesamten Zyklus sieht das dann ja nachweislich wieder etwas anders aus).

Zur Zeit haben wir ja wieder so eine Phase: Das anhaltend niedrige Zinsniveau führt dazu, dass immer weniger Investoren in Anleihen, Bonds und andere festverzinsliche Wertpapiere investieren. Stattdessen stecken sie ihr Geld lieber in Aktien und steigern somit die Nachfrage. Dies hat zur Folge, dass sich der Aktienmarkt insgesamt besser entwickelt als in Hochzinsphasen, in denen viele Investoren ihr Kapital dann wieder aus dem Aktienmarkt abziehen und in andere Anlageformen umschichten.

Aktien haben also ganz allgemein in den letzten Jahren sehr gute Returns abgeliefert.

Als Value Investoren bzw. DIY Investoren können wir uns die Frage stellen, ob wir mithilfe eines gewissen Anteils an ETFs im Portfolio (vielleicht 5-10%) die vermutlich eher durchwachsene Performance unseres Value Portfolios in einer solchen Marktphase zum Teil kompensieren bzw. unseren ggf. hohen Cash-Anteil zu einem gewissen Grad reduzieren können.

Auch das Thema Diversifizierung spielt natürlich hier eine gewisse Rolle.

Diese ETFs können bzw. sollten dann entweder den Gesamtmarkt abbilden (also ein ETF auf den DAX oder den S&P500) oder einen Fokus auf Wachstumsaktien haben (diese werden vermutlich in einem solchen Marktumfeld überdurchschnittlich abschneiden).


Fazit

Unter anderem Warren Buffett und Ben Graham halten bzw. hielten es für eine gute Strategie, in regelmäßigen Abständen einen gewissen Betrag in einen Indexfonds (heute ETF genannt) zu investieren. Sie sind zwar der Meinung, dass mit einer echten Value Strategie weitaus bessere Returns erzielt werden können. Gleichzeitig tragen aber auch der Tatsache Rechnung, dass der weitaus größte Teil der Investoren (vermutlich über 90%) nie die Zeit finden wird, Unternehmen im Detail zu analysieren.

Für Investoren mit Value Fokus gibt es einerseits die Möglichkeit, in einen „Value“-ETF zu investieren. Dies ist vor allem für eher passive Investoren interessant, die den Value Ansatz gut und richtig finden, aber nicht die Zeit haben, um sich mit der Analyse von Einzelwerten zu beschäftigen.

Auf der anderen Seite können wir auch einen gewissen Betrag in einen ETF zu investieren, der die Gesamtmarktentwicklung bzw. eine Wachstumsstrategie abbildet. Auf diese Weise würden wir auch in den Marktphasen profitieren, in denen Value Strategien typischerweise schlechter performen (wie z.B. im aktuellen Zinsumfeld).


Geschrieben von Axel · Kategorien: Sonstige / Offtopic

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