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Dez 22 2017

DiWORSEification: Warum Diversifizierung meist nichts bringt


Diversifizierung Diversification DiworseificationWie oft habt ihr schon gelesen, dass ein Unternehmen gerade eine Strategie der Diversifizierung verfolgt, um der Stagnation bzw. den zurückgehenden Profiten im angestammten Geschäft zu begegnen? Oder aber um die Abhängigkeit von einem dominierenden Produkt zu verringern? Richtig, solche Themen begegnen uns fast täglich. Und eigentlich immer wird die Diversifizierung vom Management der Unternehmen als DAS Allheilmittel, das Kernstück der Strategie für weiteres Wachstum dargestellt. Und wir als Investoren springen sehr oft auf solche „Kommunikationsstrategien“ an.

Leider ist es in Wirklichkeit aber so, dass eine Diversifizierung in den meisten Fällen keinen zusätzlichen Wert generiert und wir deshalb bzgl. solcher Unternehmen sehr vorsichtig sein sollten. Die Gründe hierfür können vielschichtig sein und von der Unerfahrenheit des Managements bis hin zur mangelnden Skills im Hinblick auf die richtige Allokation des verfügbaren Kapitals reichen.

In diesem Artikel möchte ich einmal darauf eingehen, wie wir einschätzen können, ob eine Strategie der Diversifikation bzw. Diversifizierung tatsächlich funktionieren kann bzw. tatsächlich funktioniert.


Grundsätzlich misstrauisch sein bei Unternehmen mit Diversifizierungsstrategie

Zunächst mal sollten wir also grundsätzlich misstrauisch sein, wenn wir von Unternehmen hören, die eine Strategie der Diversifizierung verfolgen. Unter anderem auch weil speziell die Finanzmedien und die „Experten“ solche Strategien oft ungeprüft als Support für ihre Aktienempfehlungen nutzen. Zu leicht tappen wir typischerweise in diese Falle und sehen solche Strategien als das Kernelement für langfristiges Wachstum an.

Aus meiner Sicht sollten wir aber grundsätzlich erstmal nicht davon ausgehen, dass eine Diversifizierungsstrategie funktioniert. Und mehr noch: Wir sollten sogar davon ausgehen, dass auch das Kerngeschäft mittelfristig stärker unter Druck geraten könnte.

Eine Strategie der Diversifizierung verschleiert meist nur Probleme im Kerngeschäft und sollte nicht per sé als Wachstums- und Werttreiber angesehen werden.

Wettbewerbsvorteil, ja oder nein?

Um nun herauszufinden, ob in einem speziellen Fall eine Diversifizierung des Geschäftsmodells sinnvoll ist, sollten wir einen recht strukturierten Ansatz wählen. Aus meiner Sicht können wir hier drei recht klare Fälle unterscheiden, bei denen wir nicht viel überlegen müssen:

  1. Im Kerngeschäft gibt es einen breiten Burggraben, also einen starken nachhaltigen Wettbewerbsvorteil und auch das neue Produkt ist durch diesen Wettbewerbsvorteil geschützt. Ein Beispiel wäre hier z.B. die Apple Watch, ein Produkt welches auf der einen Seite die Abhängigkeit von Apple zum iPhone verringern soll, gleichzeitig aber von den gleichen Wettbewerbsvorteilen, nämlich dem riesigen Apple Ökosystem von Apps und vernetzten Geräten profitiert. Solche Fälle wird es aber nur sehr selten geben
  2. Im Kerngeschäft gibt es zwar einen Wettbewerbsvorteil, aber keine weiteren Wachstumsoptionen. Aufgrund weniger stark ausgeprägter Fähigkeiten auf dem Gebiet der Kapitalallokation diversifiziert das Unternehmen (vermutlich um weiter zu wachsen) in Geschäftsfelder ohne besondere Wettbewerbsvorteile, anstatt das erwirtschaftete Cash an die Aktionäre weiterzugeben (über Aktienrückkäufe oder Dividenden)
  3. Ein Unternehmen ist im Kerngeschäft unter starken Wettbewerbsdruck geraten und sucht nun sein Heil in einem verwandten Geschäftsfeld. Meistens haben allerdings weder das Kerngeschäft, noch das neue Business irgendwelche Wettbewerbsvorteile

Im letzten Fall spricht natürlich erstmal wenig für einen Kauf (es sei der Aktienkurs ist so weit unten, dass wir auch z.B. auf den NCAV, den Net Current Asset Value, eine ausreichende Sicherheitsmarge erzielen). In den anderen beiden Fällen schon eher bzw. mit Einschränkungen.

Darüber hinaus kann es natürlich noch viele weitere Konstellationen geben. Ich glaube aber mit den obigen drei Fällen haben wir das Gros erschlagen.


Diversifizierung – 5 Fragen für unsere Checkliste

Wie gehen wir nun „analytisch“ an das Thema heran? Da ich ja ein großer Fan von einer Pre-Investment Checkliste bin, habe ich an der entsprechenden Stelle in meiner Liste ein paar Fragen eingebaut, die ich in diesem Zusammenhang für relevant halte und die hoffentlich dabei helfen, Probleme mit Diversifizierungsstrategien zu erkennen. Die meisten Fragen würden wir allerdings aus meiner Sicht unabhängig vom Thema dieses Artikels sowieso stellen.

Folgende Fragen habe ich aktuell auf meiner Liste:

  1. Was ist der Hauptgrund für die Diversifizierungsstrategie?
  2. Wie steht es um das Kerngeschäft? Ist dieses unter Druck und durch sinkende Margen gekennzeichnet?
  3. Ist das Kerngeschäft durch einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil geschützt?
  4. Befindet sich das Wachstumssegment noch innerhalb des „Burggrabens“? Oder hat das neue Segment sogar seinen eigenen „Burggraben“ (sehr selten)?
  5. Hat das Management Erfahrung mit Kapitalallokation? Gibt es eine gescheite Dividendenpolicy oder ein Aktienrückkaufprogramm?

Bestimmt gibt es noch viele weitere Fragen, die wir hier stellen können. Ich denke aber, wenn wir einmal die wesentlichen 2-3 Fragen beantwortet haben, wird recht schnell klar, ob es sich um eine valide Strategie oder doch eher um eine Nebelbombe bzw. den Griff nach dem Strohhalm handelt.


Fazit

Im Gegensatz zur weitläufig von Börsenjournalisten vertretenen Meinung verschleiert eine Strategie der Diversifizierung meist nur Probleme mit dem Kerngeschäft und sollte von uns DIY Investoren bzw. Value Investoren deshalb nicht per sé als Wachstums- und Werttreiber angesehen werden.

Eher im Gegenteil. Wir sollten bei allen Unternehmen, die offensiv ihre Strategie der Diversifizierung bewerben, sehr misstrauisch sein.

Um das ganzer Thema strukturiert abzuhandeln, sollten wir ggf. unsere Pre-Investment Checkliste noch um ein paar Fragen erweitern, mithilfe derer wir konkret das oder die neuen Geschäftsfelder beleuchten können.


Geschrieben von Axel · Kategorien: Aktienanalyse

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Comments

  1. Michael says

    24. Dezember 2017 at 9:30

    Sehr interessanter Artikel. Aufgrund des Titels dachte ich zuerst, dass der Artikel die DiWORSEification des Portfolios zum Thema hat. Diese DiWORSEification ist auch einen Artikel wert. Ich zitiere: „Big bets, infrequent bets“ – Monish Pabrai.

    Antworten

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