Im Fachjargon der Börse ist ein Trader oder Börsenhändler eine Person, die am Finanzmarkt entweder auf eigene Rechnung oder für Dritte (Banken, Investmentgesellschaften, Privatpersonen) finanzielle Vermögenswerte kauft und verkauft.
Ein Trader kann also einerseits für ein Finanzinstitut wie z.B. eine Bank oder eine Investmentfirma arbeiten. In diesem Fall handelt er mit den Ressourcen und ggf. dem Kredit des Unternehmens und die Vergütung erfolgt in der Regel über ein gewisses Fixgehalt kombiniert mit einem Erfolgsbonus. Alternativ kann ein Trader aber auch ganz auf eigene Rechnung arbeiten.
Trader versus Investor
Der Hauptunterschied zwischen einem Trader und einem Investor ist typischerweise die Dauer, für die das Wertpapier gehalten wird. Investoren tendieren dazu, einen längeren Zeithorizont zu haben, während Händler dazu neigen, Wertpapiere nur für kürzere Zeiträume (teilweise nur Stunden) zu halten, um von kurzfristigen Trends und Kursbewegungen zu profitieren.
Zu den Nachteilen des kurzfristigen Handels zählen dem entsprechend einerseits die Transaktionskosten sowie andererseits auch die Differenzen zwischen Geld- und Briefkursen. Beide schlagen bei den für Trader üblichen sehr kurzen Haltedauern (und damit in der Regel absolut eher geringen Wertzuwächsen) stark zu Buche.
Geringe Ordergebühren (z.B. über einen Discount Broker) und liquide Wertpapiere sind also Grundvoraussetzung für einen profitablen Kurzfristhandel.
Trader bei Finanzinstituten
Viele große Finanzinstitute haben Handelsräume (so genannte Trading Desks), in denen Trader bzw. Händler im Auftrag des Instituts eine breite Palette an Wertpapieren handeln.
In der Regel erhält jeder Trader ein Limit hinsichtlich Positionsgröße und maximaler Haltedauer. Darüber hinaus wird der maximale Verlust festgelegt, bei dem eine Position glattgestellt werden muss.
Das Unternehmen trägt das zugrunde liegende Risiko und behält den größten Teil des Gewinns. Der Händler erhält in der Regel ein gewisses Fixgehalt und einen erfolgsabhängigen Bonus. Unter Umständen ist auch ein gewisses Maß an Eigenhandel erlaubt.
Was können Trader handeln?
Die Palette an Wertpapieren und Vermögenswerten, die sehr kurzfristig gehandelt werden können, ist recht breit. Sie reicht von Aktien, ETFs und Anleihen über Währungen bis hin zu etwas exotischeren Themen wie Kryptowährungen und Rohstoffen.
Allerdings können je nach Wertpapier bzw. Vermögenswert andere Tools, Zugänge etc. erforderlich sein. Der direkte Rohstoffhandel über die LME (die London Metals Exchange) beispielsweise, ist außerdem professionellen Händlern vorbehalten. In diesen Fällen gibt es aber meist andere, auf Privatinvestoren und Trader zugeschnittene Produkte wie ETCs (Exchange Traded Commodities) oder Ähnliches.
Am weitesten verbreitet ist allerdings ein so genannter Discount-Broker.
Das wesentliche Trader Tool: Der Discount-Broker
Aufgrund der generell eher kurzen Haltedauern und dadurch regelmäßigen Käufen und Verkäufen sind Trader wie gesagt auf niedrige Ordergebühren bzw. Transaktionskosten angewiesen.
Kosten, die hier zu Buche schlagen, beinhalten unter anderem:
- Laufende Depotgebühren
- Basisprovision des Brokers
- Zusätzliche Fremdkosten wie z.B. handelsplatzabhängige Kosten, Maklercourtage etc.
- Zinsen für die Inanspruchnahme von Wertpapierkrediten
- Strafzinsen auf Einlagen (in einem Umfeld mit Negativzinsen)
Aus diesem Grund kommen für sehr aktive Trader vor allem die so genannten Discount-Broker in Frage. Ein Discount-Broker bietet auf der einen Seite in der Regel ein Depot ohne Gebühren, sehr geringe Provisionen und günstige Wertpapierkredite. Er verzichtet dafür allerdings auch auf umfangreichen Service- und Beratungsleistungen.
Die meisten Discount-Broker bieten außerdem so genannte Margin-Konten an, die es den Tradern ermöglichen, mit geliehenem Geld zu handeln und so ggf. ihre Erträge zu hebeln.
Trading lernen
Der erfolgreiche Kurzfristhandel mit Aktien und anderen Wertpapieren erfordert grundsätzlich etwas andere Skills als das langfristige Investieren.
In vielen Fällen geht es dabei um ein Verständnis der technischen Analyse, d.h. von Trendfolgen, Momentumindikatoren etc. Neben einer Reihe an hilfreichen Büchern zu dem Thema (z.B. Das große Buch der Markttechnik) gibt es außerdem umfangreiche Online-Lernangebote für angehende Börsenhändler bzw. Trader (z.B. https://www.trading-fuer-anfaenger.de/).