Liquidität

LiquiditätLiquidität: Als Marktliquidität bezeichnet man die Möglichkeit, einen Vermögenswert bzw. ein Wertpapier kurzfristig am Markt zu verkaufen, ohne Einbußen beim Verkaufspreis in Kauf nehmen zu müssen. Der Begriff Liquidität bezeichnet außerdem die Fähigkeit eines Unternehmens (oder auch einer Privatperson), den finanziellen Verpflichtungen mit den zur Verfügung stehenden liquiden Mitteln kurzfristig nachkommen zu können.


Marktliquidität

Der Begriff Marktliquidität bezieht sich auf das Ausmaß, in dem ein Markt, z.B. der Aktienmarkt eines Landes oder der Immobilienmarkt einer Region, den Kauf und Verkauf von Vermögenswerten zu stabilen Preisen ermöglicht. Barmittel gelten als die liquidesten Vermögenswerte, während Immobilien, Kunst und andere alternative Assets als relativ illiquide gelten.

Aktien bewegen sich je nach Unternehmen irgendwo dazwischen. Blue Chips und Großunternehmen werden in der Regel rege gehandelt, während es für kleinere Unternehmen (Small Caps) oft nur ein geringes Angebot/eine geringe Nachfrage gibt. Ob der Markt für eine bestimmte Aktie liquide ist, kann man an der so genannten Geld-Brief-Spanne bzw. dem Bid-Ask Spread erkennen. Ist der Abstand zwischen Geldkurs (Bid-Preis) und Briefkurs (Ask-Preis) sehr klein, dann ist der Markt typischerweise sehr liquide.

Der Geldkurs ist der Kurs, den der Käufer je Akite anbietet. Der Briefkurs ist der Kurs, den der Verkäufer zu akzeptieren bereit ist.


Liquidität eines Unternehmens

Die Liquidität im Unternehmenskontext misst die Fähigkeit eines Unternehmens, seinen finanziellen Verpflichtungen mit den zur Verfügung stehenden liquiden Mitteln nachkommen zu können. Um die Liquidität des Unternehmens abzuschätzen, wurden verschiedene Liquiditätskennziffern entwickelt:

  • Current Ratio (Liquidität 3. Grades)
  • Quick Ratio (Liquidität 2. Grades)
  • Cash Ratio (Liquidität 1. Grades)

Die Kennzahlen unterscheiden sich hauptsächlich hinsichtlich der Definition der “liquiden Mittel”. Während beim Current Ratio neben den Barmitteln und den kurzfristigen Investments auch der Lagerbestand und die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen berücksichtigt werden, berücksichtigt das Cash Ratio nur noch die sehr liquiden Barmittel und Investments.


Current Ratio (Liquidität 3. Grades)

Das Current Ratio ist die einfachste und am breitesten ausgelegte Liquiditätskennzahl:

Current Ratio = Umlaufvermögen / Kurzfristige Verbindlichkeiten

Das Umlaufvermögen beinhaltet dabei alles, was innerhalb eines Jahres in Bargeld umgewandelt werden kann und kann ebenso wie die kurzfristigen Verbindlichkeiten direkt der Bilanz entnommen werden.


Acid Test oder Quick Ratio (Liquidität 2. Grades)

Beim Acid Test bzw. Quick Ratio ist der Begriff Liquidität bereits etwas enger gefasst. Lagerbestände bzw. Vorräte werden in dieser Sicht nicht mehr als liquide genug angesehen, um im Notfall schnell zahlungsfähig zu sein:

Quick Ratio = (Cash und Äquivalente + Kurzfristige Investitionen + Forderungen) / Kurzfristige Verbindlichkeiten

Alternativ können auch einfach die Vorräte vom Umlaufvermögen abgezogen werden:

Quick Ratio = (Umlaufvermögen – Vorräte) / Kurzfristige Verbindlichkeiten

Cash Ratio (Liquidität 1. Grades)

Das Cash Ratio, welches auf der restriktivsten Definition der Liquidität basiert, sieht weder Forderungen aus Lieferungen und Leistungen noch Vorräte als liquide Mittel an. Stattdessen beruht die Kennzahl einzig und allein auf Barmitteln und Kurzfrist-Investments:

Cash Ratio = (Cash und Äquivalente + Kurzfristige Investitionen) / Kurzfristige Verbindlichkeiten

Selbst eigentlich gesunde Unternehmen können schnell in Schwierigkeiten geraten, wenn die Liquidität nicht ausreichend ist, um adäquat auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren zu können.

Englische Bezeichnung: Liquidity.


Verwandte Begriffe


Mehr zum Thema Liquidität

Weitere relevante Artikel zum Thema

Keine Beiträge gefunden.
Warenkorb
Nach oben scrollen