DIY Investor

Hohe Returns mit fokussierten Investments in unterbewertete Assets erzielen

  • About
  • Blog
        • Unternehmensanalyse
          • Branchen
          • Geschäftsmodelle
          • Management
          • Wachstumsoptionen
          • Special Situations
        • Bilanzanalyse
          • Accounting
          • Fraud Detection
          • Wertgenerierung / Shareholder Value
          • Kennzahlen und Ratios
        • Financial Modeling
        • Valuation
          • Discounted Cash Flow Bewertung
          • Multiple Bewertung
          • Weitere Bewertungsverfahren
        • Case Studies
        • Vermögensverwaltende GmbH
        • Spreadsheets, Checklisten, Ressourcen
        • Prozesse, Routinen und Psychologie
        • Portfoliomanagement
        • Investment-Ideen
        • Sachwerte
        • Sonstige / Offtopic
  • Bücher
  • Toolbox
  • Ideen
  • Lexikon
Du befindest dich hier: Home / Case Studies / Case Study G-REIT: Ermittlung von Ausschüttung und EK-Quote

Aug 29 2021

Case Study G-REIT: Ermittlung von Ausschüttung und EK-Quote


G-REIT Ausschüttung und EK-Quote

Ein wesentliches Merkmal eines REIT besteht ja darin, dass mindestens 90% des Gewinns in Form einer Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet werden müssen. Wenn wir nun allerdings einmal in den (IFRS-)Geschäftsbericht des G-REIT Deutsche Konsum REIT AG schauen (wieder das Beispielunternehmen für diese kurze Fallstudie), dann sehen wir, dass die Ausschüttung in der Praxis tatsächlich viel geringer ausfällt.

Warum das so ist und was das mit den Rechnungslegungsvorschriften nach IFRS und HGB zu tun hat, darauf möchte ich in diesem Beitrag einmal kurz eingehen.


Intro: Ausschüttungsquote im GJ 2019/20 nur bei 40%?

Im abgelaufenen Geschäftsjahr (dem GJ 2019/20) erzielte die Deutsche Konsum REIT laut IFRS-Jahresabschlusses einen Vorsteuergewinn in Höhe von ca. 34 Mio. EUR.

Die Dividende, welche im laufenden Geschäftsjahr (2020/21) ausgeschüttet wurde, belief sich allerdings nur auf 0,40 EUR je Aktie bzw. insgesamt ca. 14 Mio. EUR (bei 35,156 Mio. Aktien im Umlauf), was einer Ausschüttungsquote von ca. 40% entspricht… eigentlich doch viel zu niedrig für einen REIT sollte man meinen.

Dazu muss man allerdings wissen, dass die 90%-Ausschüttungsregel in Deutschland für den „handelsrechtlichen Jahresüberschuss“, also den Gewinn nach HGB (dem deutschen Handelsgesetzbuch), und nicht für den Gewinn nach IFRS gilt… und nach den Rechnungslegungsvorschriften des HGB lag der Vorsteuergewinn der Deutschen Konsum REIT in 2019/20 nur bei ca. 13,9 Mio. EUR… womit die Ausschüttungsquote dann doch wieder bei mehr oder weniger 100% liegt.

Warum aber unterscheiden sich der Jahresabschluss nach IFRS und der nach HGB für ein Unternehmen wie die Deutsche Konsum REIT AG so substantiell?


G-REIT: IFRS-Ergebnis versus handelsrechtlicher JÜ

Um diese Frage zu beantworten habe ich die beiden Abschlüsse bzw. die entsprechenden Gewinn- und Verlustrechnungen einmal gegenübergestellt (mit leicht angepasster Reihenfolge der Items wohlgemerkt):

REIT - GuV nach IFRS und HGB Vergleich

GuV nach IFRS und HGB GJ 2019/20; Quelle: Berichte Deutsche Konsum REIT AG

Die Differenz zwischen dem Vorsteuergewinn nach IFRS und dem nach HGB beträgt in Summe ca. 20,3 Mio. EUR. Wie ihr sehen könnt, gibt es zwar an mehreren Stellen kleinere Unterschiede. Die zwei wesentlichen Abweichungen, welche aggregiert einen Unterschied von 19,3 Mio. EUR ausmachen, habe ich aber einmal in orange umkringelt.

Dabei handelt es sich auf Seiten der GuV nach IFRS um einen Neubewertungsgewinn in Höhe von ca. 3,9 Mio. EUR und auf Seiten der GuV nach HGB um zusätzliche Abschreibungen in Höhe von 15,4 Mio. EUR.


G-REIT IFRS-Abschluss: Klassifizierung der Immobilien als Finanzanlagen

Beide Abweichungen sind auf einen wesentlichen Unterschied bzgl. der Klassifizierung der Immobilien (also der Fachmarktzentren, der wesentlichen Assets des Unternehmens) auf der Bilanz zurückzuführen, was dazu führt, dass jeweils andere Bewertungsgrundsätze angewendet werden müssen:

  • HGB: Klassifizierung der Immobilien als Sachanlagen
  • IRFS: Klassifizierung der Immobilien als Finanzanlagen bzw. Finanzinvestitionen (IAS 40)

Das heißt nach HGB werden die Anschaffungskosten der Immobilien, wie bei ganz normalen Anlagegütern wie Maschinen oder Produktionseinrichtungen auch, jährlich um den entsprechenden Werteverlust reduziert. Die Nutzungsdauer liegt hier in der Regel bei 50 Jahren. In der GuV wird dies bekanntermaßen als nicht-zahlungswirksamer Abschreibungsaufwand sichtbar.

Ganz generell gilt im HGB ja das konservative Niederstwertprinzip, d.h. eine Aufwertung von Vermögenswerten über die ursprünglichen Anschaffungskosten hinaus ist danach gar nicht möglich.

Anders sieht das bei IFRS aus. Nach IFRS müssen die als Finanzanlagen klassifizierten Immobilien nämlich nach IFRS 13 mit dem beizulegenden Zeitwert, also im Wesentlichen dem aktuellen Marktwert, bewertet werden. Die führt im aktuellen Umfeld in regelmäßigen Abständen zu einem nicht-zahlungswirksamen Gewinn aus der Neubewertung der Immobilien.

Für die Deutsche Konsum ist das gut, denn interessanterweise kann für die Ermittlung der Eigenkapitalquote (zur Erinnerung, diese muss für einen G-REIT mindestens 45% betragen) wieder die IFRS-Bilanz herangezogen werden.

Aufgrund der Aufwertungen des Immobilienbestandes ist die Eigenkapitalposition natürlich im IFRS-Geschäftsbericht um einiges höher, als im HGB-Jahresabschluss (391 Mio. EUR versus ca. 250 Mio. EUR), was wiederum eine höhere Schuldentragfähigkeit nach sich zieht und dem Unternehmen unter Umständen ein schnelleres Wachstum ermöglicht… in meiner ersten Case Study zur Kapitalallokation der Deutschen Konsum war das ja, wenn ich mich recht erinnere, auch bereits ein Aspekt.


Key Take Aways

Für die Ermittlung der Mindestausschüttung eines deutschen REIT („G-REIT“) gilt der handelsrechtliche Jahresüberschuss nach HGB.

Weil die gehaltenen Immobilien eines REIT nach HGB als Sachanlagen klassifiziert werden, findet die Bewertung auf der Bilanz auf Basis der fortgeführten Anschaffungskosten (also der Anschaffungskosten abzüglich der bereits angesetzten Abschreibungen) statt.

Wertzuschreibungen, wie sie nach IFRS bei der Klassifizierung als Finanzanlagen möglich sind, erlaubt das HGB nicht.

Als Resultat wird die Ausschüttung nach IFRS – jedenfalls bei mindestens stabilen oder steigenden Immobilienwerten –  substantiell unterhalb der 90%-Marke liegen, was zu einer höheren EK-Position (die Deutsche Konsum REIT-AG weist in 2019/20 nach IFRS ca. 140 Mio. EUR mehr EK aus, als nach HGB) und ceteris Paribus zu einer höheren EK-Quote bzw. einem niedrigeren LTV (Loan to Value) führt.

Eine Berechnung der EK-Quote auf Basis von IFRS ermöglicht dem REIT also eine höhere Schuldenaufnahme, als nach HGB möglich wäre.


Geschrieben von Axel · Kategorien: Immobilien, Case Studies

Anzeige

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

I accept that my given data and my IP address is sent to a server in the USA only for the purpose of spam prevention through the Akismet program.More information on Akismet and GDPR.

BEGINNE HEUTE DEINE INVESTORENREISE MIT DIY INVESTOR!

Du erhältst regelmäßig neue Artikel in deine Email-Inbox sowie Zugriff zu den DIY Investor Spreadsheets.






Prüfe deinen Posteingang oder Spam-Ordner, um dein Abonnement zu bestätigen.

ARTIKELSUCHE

TOP PICKS

Die Top Artikel auf DIY Investor aus meiner und aus Lesersicht


Aktienkurse mithilfe der Yahoo Finance API aus dem Netz ziehen bzw. Historische Kursdaten nach Excel importieren mit der Alpha Vantage API


Henry Singleton: Woran wir ein gutes Management erkennen


Deep Dive: Owner Earnings versus Free Cash Flow


Die Portfolio-Strategie von Mohnish Pabrai


Meine erste Eigentumswohnung


Die Basics über Kryptowährungen

 
Weitere Artikel, die ich empfehle:

 

Case Study IBM (1993): Investment in einen Restrukturierungsfall

Case Study IBM (1993): Investment in einen Restrukturierungsfall

20. September 2022 / Case Studies
Case Study LVMH: Bewertung der Kapitalallokation über die Zeit

Case Study LVMH: Bewertung der Kapitalallokation über die Zeit

28. Januar 2022 / Unternehmensanalyse, Management, Case Studies
Case Study: Valuation Abercrombie & Fitch (2004)

Case Study: Valuation Abercrombie & Fitch (2004)

14. November 2021 / Multiple Bewertung, Valuation, Case Studies
Case Study Rechnungsabgrenzung: Reporteter Umsatz versus Cash Umsatz in der Krise

Case Study Rechnungsabgrenzung: Reporteter Umsatz versus Cash Umsatz in der Krise

17. Oktober 2021 / Accounting, Bilanzanalyse, Case Studies
Case Study: Portfoliobewertung und Nettoverschuldung Deutsche Konsum REIT

Case Study: Portfoliobewertung und Nettoverschuldung Deutsche Konsum REIT

12. September 2021 / Bilanzanalyse, Kennzahlen und Ratios, Case Studies
REIT (Real Estate Investment Trust): Was die deutsche von der amerikanischen Version unterscheidet

REIT (Real Estate Investment Trust): Was die deutsche von der amerikanischen Version unterscheidet

29. August 2021 / Immobilien
Case Study Duff & Phelps: Wie Joel Greenblatt über die Bewertung von Unternehmen nachdenkt

Case Study Duff & Phelps: Wie Joel Greenblatt über die Bewertung von Unternehmen nachdenkt

23. Mai 2021 / Multiple Bewertung, Investment Gurus, Valuation, Case Studies, Spreadsheets, Checklisten, Ressourcen
Case Study Noble Group Teil 3: Rückkaufvereinbarungen (Repos) für Lagerbestände

Case Study Noble Group Teil 3: Rückkaufvereinbarungen (Repos) für Lagerbestände

21. Februar 2021 / Bilanzanalyse, Fraud Detection, Case Studies
Case Study Noble Group Teil 2: Dubioses Acquisition Accounting

Case Study Noble Group Teil 2: Dubioses Acquisition Accounting

24. Januar 2021 / Bilanzanalyse, Fraud Detection, Case Studies
Case Study Noble Group: Ein Lehrstück für aggressives Fair Value Accounting!

Case Study Noble Group: Ein Lehrstück für aggressives Fair Value Accounting!

10. Januar 2021 / Bilanzanalyse, Fraud Detection, Case Studies

Administratives

Über uns
Impressum
Datenschutz
Kontakt
DIY Investing
FAQs

 

Kategorien

  • Unternehmensanalyse
    • Branchen
    • Geschäftsmodelle
    • Management
    • Wachstumsoptionen
    • Special Situations
  • Bilanzanalyse
    • Accounting
    • Fraud Detection
    • Wertgenerierung / Shareholder Value
    • Kennzahlen und Ratios
  • Financial Modeling
  • Valuation
    • Discounted Cash Flow Bewertung
    • Multiple Bewertung
    • Weitere Bewertungsverfahren
  • Case Studies
  • Portfoliomanagement
    • Portfoliokonstruktion
    • Renditeberechnung
  • Spreadsheets, Checklisten, Ressourcen
    • Checklisten
    • Excel
    • Externe Tools und Ressourcen
    • Investment Gurus
    • Investment-Bücher
  • Sachwerte
    • Immobilien
  • Vermögensverwaltende GmbH
  • Prozesse, Routinen und Psychologie
  • Investment-Ideen
  • Sonstige / Offtopic

Wir sind auch hier gelistet

Finanzblogroll
Finanzblognews
valueDACH
Nachrichten-Fabrik

Blogverzeichnis Bloggerei.de

Kontakt

DIY Investor
Luegplatz 2
40545 Düsseldorf
+49 211 41 65 32 78
info@diyinvestor.de
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Kontakt
  • DIY Toolbox

© Copyright 2015-22 DIY Investor- Hohe Returns mit fokussierten Investments in unterbewertete Assets erzielen · Alle Rechte vorbehalten