Federal Reserve

Federal Reserve SystemFederal Reserve (oder kurz auch Fed genannt, US Notenbank): Oberbegriff für das Federal Reserve System, das US-amerikanische Pendent zur Europäischen Zentralbank (EZB).

Das Federal Reserve System wurde im Jahr 1913 durch den damaligen US-Präsidenten Woodrow Wilson durch den Federal Reserve Act ins Leben gerufen.

Die Federal Reserve legt die Geldpolitik der Vereinigten Staaten von Amerika fest, beaufsichtigt und reguliert Bankinstitute, erhält die Stabilität des Finanzsystems aufrecht und stellt Finanzdienstleistungen für Depotinstitute, die US-Regierung und ausländische offizielle Institutionen bereit.

Das Federal Reserve System besteht aus drei wesentlichen Institutionen, die bei der Festlegung der Geldpolitik zusammenwirken:

  • dem Board of Governors
  • den 12 regionalen Federal Reserve Banks
  • dem Federal Open Market Committee

Board of Governors

Das Board of Governors der Federal Reserve besteht aus sieben Mitgliedern, die vom US Präsidenten ernannt (und vom Senat bestätigt) werden. Das Board of Governors ist sozusagen der Vorstand der Fed. Die Amtszeit der einzelnen Mitglieder des Board of Governors beträgt 14 Jahre. Eine Wiederbestellung ist nicht möglich.

Aus den Reihen der Vorstandsmitglieder werden außerdem alle 4 Jahre ein neuer Vorsitzender (aktuell Jerome Powell, davor u.a. Janet Yellen, Ben Bernanke und Alan Greenspan) sowie ein Vertreter ernannt.


Die 12 regionalen Banken der Federal Reserve

Die 12 regionalen Banken der Federal Reserve agieren als die operativen Arme der Fed. Sie sind nach den Standorten ihrer Zentralen benannt. So gibt es z.B. eine Federal Reserve Bank of New York, eine Federal Reserve Bank of Atlanta, eine Federal Reserve Bank of Boston und so weiter.

Diese Banken sind unabhängig, stehen aber unter der Aufsicht des Board of Governors.

Die regionalen Banken der Fed erfüllen i.W. die folgenden Kernfunktionen:

  • Aufsicht und Prüfung der Mitgliedsbanken
  • Vergabe von Krediten an Geschäftsbanken zur Sicherung der Liquidität im Finanzsystem
  • Bereitstellung von Finanzdienstleistungen

Die regionalen Fed-Banken finanzieren sich nicht direkt durch Steuergelder, sondern hauptsächlich durch Zinserträge der von ihnen gehaltenen Staatsanleihen sowie aus Krediten an Geschäftsbanken.


Das Federal Open Market Committee (FOMC)

Zum Federal Reserve System gehört auch das so genannte Federal Open Market Committee (FOMC) oder zu deutsch der Offenmarktausschuss. Der Offenmarktausschuss ist der politische Zweig der Federal Reserve.

Traditionell ist der Vorsitzende des Board of Governors gleichzeitig auch Vorsitzender des Offenmarktausschusses. Weitere stimmberechtigt Mitglieder des FOMC sind die restlichen Mitglieder des Board of Governors sowie der Präsident der Federal Reserve Bank of New York und vier weitere Präsidenten von regionalen Fed-Banken (rotiert jedes Jahr). Darüber hinaus sind die restlichen Regional-Präsidenten als nicht-stimmberechtigte Mitglieder in Offenmarktausschuss vertreten.

Der Offenmarktausschuss trifft die wichtigen Entscheidungen über den Leitzins sowie andere geldpolitische Entscheidungen und kommuniziert bzw. berichtet diese regelmäßig an den Kongress der Vereinigten Staaten. Die Fed ist allerdings eigenständig und trifft ihre eigenen, unabhängigen Entscheidungen. Die wesentlichen Ziele der Fed sind

  • ein hoher Beschäftigungsstand
  • moderate langfristige Zinsen
  • eine Stabilität des Preisniveaus

Diese Ziele werden vor allem durch die Steuerung der Geldmenge über die Vergabe von Krediten, Offenmarktgeschäfte (d.h. der Kauf und Verkauf von Wertpapieren), die Festlegung der Zinsen auf Reserve- und Überschussbestände sowie die Festlegung der Mindestreserve der Geschäftsbanken erreicht.

Wenn in den Medien von der neuen Zinsentscheidung der Fed gesprochen wird, dann ist damit meist das Ergebnis einer Zinsentscheidung des Open Market Committees gemeint.


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