DIY Investor

Hohe Returns mit fokussierten Investments in unterbewertete Assets erzielen

  • About
  • Blog
        • Unternehmensanalyse
          • Branchen
          • Geschäftsmodelle
          • Management
          • Wachstumsoptionen
          • Special Situations
        • Bilanzanalyse
          • Accounting
          • Fraud Detection
          • Wertgenerierung / Shareholder Value
          • Kennzahlen und Ratios
        • Financial Modeling
        • Valuation
          • Discounted Cash Flow Bewertung
          • Multiple Bewertung
          • Weitere Bewertungsverfahren
        • Case Studies
        • Vermögensverwaltende GmbH
        • Spreadsheets, Checklisten, Ressourcen
        • Prozesse, Routinen und Psychologie
        • Portfoliomanagement
        • Investment-Ideen
        • Sachwerte
        • Sonstige / Offtopic
  • Bücher
  • Toolbox
  • Ideen
  • Lexikon
Du befindest dich hier: Home / Kontokorrentkredit

Apr 13 2020

Kontokorrentkredit


Kontokorrentkredit - Revolvierende Kreditlinie

Kontokorrentkredit (revolvierende Kreditlinie oder Kreditfaszilität): Ein Kontokorrentkredit ist für Unternehmen das, was ein Dispositionskredit (oder umgangssprachlich „Dispo“) für Privatpersonen ist. Er erlaubt es einem Unternehmen, das Konto ohne Rücksprache mit der Bank zu überziehen, um einen kurzfristigen Liquiditätsengpass zu beheben. Insofern ist der Kontokorrentkredit eine Form der Kurzfristfinanzierung. Typischerweise wird zwischen Bank und Unternehmen vereinbart, dass ein mithilfe eines Kontokorrentkredits in Anspruch genommener Kreditbetrag innerhalb von sechs Monaten wieder ausgeglichen werden muss.

Der Kontokorrentkredit wird oft auch einfach als Kreditlinie bezeichnet, obwohl damit eigentlich nur der maximale Kreditbetrag gemeint ist, den ein Unternehmen im Rahmen des Kontokorrentkredits in Anspruch nehmen kann.

Was ist ein Kontokorrentkredit?

Der Kontokorrentkredit bzw. eine Rovolving Credit Facility zeichnet sich dadurch aus, dass der benötigte Kreditbetrag ohne Ankündigung abgerufen und zurückgezahlt werden kann und dass in der Regel recht hohe Zinsen berechnet werden.

Der Kontokorrentkredit entspricht also in etwa dem Dispositionskredit für Privatpersonen. Gängige internationale Bezeichnungen für einen Kontokorrentkredit sind „Revolving Credit Facility“ oder auch einfach „Revolver“.

Ein Kontokorrentkredit wird vor allem für betriebliche Zwecke vereinbart und von Unternehmen insbesondere dann in Anspruch genommen, wenn kurzfristige Liquiditätsengpässe zu überbrücken sind. Unternehmen, die stellenweise über niedrige Barreserven verfügen, nutzen den Kontokorrentkredit, um ihr Nettoumlaufvermögen zu finanzieren.

Ein Kontokorrentkredit kann auch in Form einer syndizierten Finanzierung von mehreren Banken zur Verfügung gestellt werden.


Merkmale eines Kontokorrentkredits bzw. einer Revolving Credit Facility

Für die Inanspruchnahme eines Kontokorrentkredits wird ein entsprechender Kreditvertrag mit der Bank bzw. dem Bankenkonsortium abgeschlossen. In diesem Vertrag werden typischerweise die folgenden Rahmendaten festgelegt:

  • die Laufzeit des Vertrages
  • die Kreditlinie, d.h. der maximal in Anspruch zu nehmende Kreditbetrag
  • der Bereitstellungszinssatz
  • der Zinssatz bei Inanspruchnahme
  • die Rückzahlungsmodalitäten

Laufzeit des Kontokorrentkredits

Ein Kontokorrentkredit wird auch als Revolver bezeichnet, da das Unternehmen den vereinbarten maximalen Kreditbetrag (die Kreditlinie) nach der Rückzahlung immer wieder in Anspruch nehmen kann (immer wieder „nachladen“ kann).

Dies gilt so lange, bis die Laufzeit der Vereinbarung (des Revolvers) endet oder der Vertrag aufgrund einer veränderten Bonitätslage seitens der Bank gekündigt bzw. die Kreditlinie reduziert wird. Die Rückzahlung muss – wie bereits angedeutet – allerdings innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens (meist unter einem Jahr) erfolgen.

Ein Kontokorrentkredit unterscheidet sich daher signifikant von einem gewöhnlichen Ratendarlehen, bei dem monatliche Zins- und Tilgungszahlungen über einen festgelegten Zeitraum erfolgen.


Maximalbetrag bzw. Kreditlinie

Als Bestandteil des Vertragswerks eines Kontokorrentkredits repräsentiert die Kreditlinie den maximalen Kreditbetrag, den ein Unternehmen flexibel von einer Bank oder einem Bankenkonsortium in Anspruch nehmen kann. Die Größenordnung der gewährten Kreditlinie hängt von der Bonität des Kunden ab.

Kontokorrentkredit

Die Bank kann den Revolver bzw. die Höhe der Kreditlinie in der Regel jährlich überprüfen. Wenn sich die Bonität eines Unternehmens – zu erkennen etwa am Credit Rating oder einer gängigen Stabilitätskennzahl (z.B. NFD/EBITDA) – drastisch verschlechtert, kann die Bank den Höchstbetrag des Revolvers senken, um ihr eigenes Ausfallrisiko zu begrenzen.

Umgekehrt kann die Bank bzw. das Bankenkonsortium einer Erhöhung des Kreditlinie zustimmen, wenn ein Unternehmen eine gute Kreditwürdigkeit, ausreichende Barreserven oder einen stabilen und nachhaltigen Cash Flow aufweist und seine Kreditlinen in der Vergangenheit regelmäßig und zuverlässig abgelöst hat.


Bereitstellungszinsen der Kreditlinie

Für die Bereitstellung eines Kontokorrentkredits bzw. einer revolvierenden Kreditfazilität werden von der Bank typischerweise regelmäßige Bereitstellungsgebühren bzw. Bereitstellungszinsen erhoben.

Dies entschädigt den Kreditgeber für den offenen Zugang zu einem potenziellen Kredit ohne weitere Prüfung, bei dem Zinszahlungen nur dann zu entrichten sind, wenn die Kreditlinie auch tatsächlich mindestens teilweise in Anspruch genommen wird.

Die tatsächliche Bereitstellungsgebühr kann entweder als Pauschalgebühr oder als fester Prozentsatz vom nicht in Anspruch genommenen Teil der Kreditlinie abgerechnet werden.


Zinssatz des Kontokorrentkredits

Die Zinsen werden dem Unternehmen in der Regel nur auf der Grundlage des in Anspruch genommenen Teils der Kreditlinie berechnet. Der verbleibende Teil des Revolvers ist allerdings immer einsatzbereit bzw. abrufbar. Dieses Merkmal der eingebauten Flexibilität gibt dem Revolver seinen Hauptvorteil.

In Bezug auf den ausstehenden Saldo kann ein Unternehmen die Option haben, den gesamten Betrag auf einmal zu zurückzuzahlen oder aber eine monatliche Mindestzahlung zu leisten.

Die Verzinsung eines Kontokorrentkredits liegt typischerweise in der Größenordnung des Zinssatzes für die vorrangigen Bankdarlehen des Unternehmens. Sie kann jedoch auch variabel sein und auf Basis des Leitzinses der Bank und der Bonität des Unternehmens ermittelt werden.


Rückzahlungsmodalitäten: Cash Sweep

Ein Kontokorrentkredit ist häufig mit einer Cash-Sweep- (oder Debt-Sweep-) Bestimmung ausgestattet. Dies bedeutet nichts anderes, als dass jeder erwirtschaftete überschüssige Cash Flow (freier Cash Flow) zunächst für den Ausgleich der Kreditfaszilität verwendet werden muss, bevor beispielsweise Dividenden ausbezahlt oder Aktienrückkäufe getätigt werden können.

Dieser verfügbare bzw. freie Cash Flow wird in der Kalkulation der Bank allerdings noch um die nicht-betriebsnotwendigen Barmittel („Excess Cash“) erhöht und die geplanten Schuldentilgungen verringert. Grundlage der Berechnungen sind entweder die Quartals- bzw. Jahresabschlüsse des Unternehmens.


Revolvierende Kreditlinie Beispiel

Hier einmal ein einfaches Beispiel zur Illustration der Funktionsweise eines Kontokorrentkredits.

Es handelt sich um die Bereitstellung einer Kreditlinie in Höhe von 1 Mio. EUR für die Dauer von drei Monaten. Die Bereitstellungszins beträgt 1,5%, der Zins auf den jeweils ausstehenden Kreditbetrag 4,0%.

Über die dreimonatige Laufzeit werden insgesamt vier Auszahlungen vorgenommen, welche jeweils in den folgenden zwei Monaten zurückgeführt werden.

Kontokorrentkredit - Revolvierende Kreditlinie Beispiel

Wie der obigen Tabelle entnommen werden kann, werden die Bereitstellungszinsen auf den jeweils nicht abgerufenen Anteil der Kreditlinie erhoben, während die Kreditzinsen für den jeweils in Anspruch genommenen Anteil anfallen.

Sowohl Bereitstellungszinsen als als Kreditzinsen werden dabei tagesgenau ermittelt.

Beispiel: Im Zeitraum zwischen dem 15. März und dem 3. April (insgesamt 19 Tage) wurde die Hälfte der Kreditlinie (also 500.000 EUR) durch das Unternehmen in Anspruch genommen. Die andere Hälfte wurde durch die Bank nur bereitgestellt. Die Gesamtkosten ermitteln sich demnach wie folgt:

Bereitstellungszinsen = 1,5% / 360 x 19 Tage x 500.000 EUR = 396 EUR
Kreditzinsen = 4,0% / 360 x 19 Tage x 500.000 EUR = 1.056 EUR

Insgesamt muss das Unternehmen für die Inanspruchnahme von 500.000 EUR für diese 19 Tage also 1.451 EUR an die Bank zahlen.

Alles in allem ergeben sich für den dreimonatigen Kontokorrentkredit für das Unternehmen Kosten in Höhe von 8.413 EUR.


Geschrieben von Axel

BEGINNE HEUTE DEINE INVESTORENREISE MIT DIY INVESTOR!

Du erhältst regelmäßig neue Artikel in deine Email-Inbox sowie Zugriff zu den DIY Investor Spreadsheets.






Prüfe deinen Posteingang oder Spam-Ordner, um dein Abonnement zu bestätigen.

ARTIKELSUCHE

TOP PICKS

Die Top Artikel auf DIY Investor aus meiner und aus Lesersicht


Aktienkurse mithilfe der Yahoo Finance API aus dem Netz ziehen bzw. Historische Kursdaten nach Excel importieren mit der Alpha Vantage API


Henry Singleton: Woran wir ein gutes Management erkennen


Deep Dive: Owner Earnings versus Free Cash Flow


Die Portfolio-Strategie von Mohnish Pabrai


Meine erste Eigentumswohnung


Die Basics über Kryptowährungen

 
Weitere Artikel, die ich empfehle:

 

Bill Nygren & Co.: So investiert der Vermögensverwalter Harris Associates

Bill Nygren & Co.: So investiert der Vermögensverwalter Harris Associates

14. März 2023 / Investment Gurus, Spreadsheets, Checklisten, Ressourcen
Warren Buffett's Shareholder Letter 2023: Konsistent zu den Vorjahren

Warren Buffett’s Shareholder Letter 2023: Konsistent zu den Vorjahren

5. März 2023 / Investment Gurus, Spreadsheets, Checklisten, Ressourcen
Pensionsrückstellungen nach IAS 19 einfach erklärt

Pensionsrückstellungen nach IAS 19 einfach erklärt

25. Februar 2023 / Accounting, Bilanzanalyse
Zeit ist kostbar: Wieviel davon sollten wir mit der Analyse einer Investmentidee verbringen?

Zeit ist kostbar: Wieviel davon sollten wir mit der Analyse einer Investmentidee verbringen?

9. Februar 2023 / Prozesse, Routinen und Psychologie
Aktivierte Eigenleistungen - Eine Möglichkeit, um kurzfristig den Gewinn zu optimieren?

Aktivierte Eigenleistungen – Eine Möglichkeit, um kurzfristig den Gewinn zu optimieren?

29. Januar 2023 / Accounting, Bilanzanalyse
Ein Tag im Leben einer Hedge Fonds Analystin

Ein Tag im Leben einer Hedge Fonds Analystin

22. Januar 2023 / Prozesse, Routinen und Psychologie
Ein typischer Arbeitstag im Leben von Edgar Wachenheim III (Greenhaven Associates)

Ein typischer Arbeitstag im Leben von Edgar Wachenheim III (Greenhaven Associates)

15. Januar 2023 / Investment Gurus, Spreadsheets, Checklisten, Ressourcen, Prozesse, Routinen und Psychologie
DIY Investor Review 2022: Ein Jahr der Konsolidierung

DIY Investor Review 2022: Ein Jahr der Konsolidierung

8. Januar 2023 / Sonstige / Offtopic
VV GmbH Teil 5: Kapital in die GmbH "einbringen" bzw. GmbH mit Kapital ausstatten

VV GmbH Teil 5: Kapital in die GmbH „einbringen“ bzw. GmbH mit Kapital ausstatten

8. Januar 2023 / Vermögensverwaltende GmbH
Umsatzkostenverfahren vs. Gesamtkostenverfahren: Hier liegen die Unterschiede

Umsatzkostenverfahren vs. Gesamtkostenverfahren: Hier liegen die Unterschiede

19. Dezember 2022 / Accounting, Bilanzanalyse

Administratives

Über uns
Impressum
Datenschutz
Kontakt
DIY Investing
FAQs

 

Kategorien

  • Unternehmensanalyse
    • Branchen
    • Geschäftsmodelle
    • Management
    • Wachstumsoptionen
    • Special Situations
  • Bilanzanalyse
    • Accounting
    • Fraud Detection
    • Wertgenerierung / Shareholder Value
    • Kennzahlen und Ratios
  • Financial Modeling
  • Valuation
    • Discounted Cash Flow Bewertung
    • Multiple Bewertung
    • Weitere Bewertungsverfahren
  • Case Studies
  • Portfoliomanagement
    • Portfoliokonstruktion
    • Renditeberechnung
  • Spreadsheets, Checklisten, Ressourcen
    • Checklisten
    • Excel
    • Externe Tools und Ressourcen
    • Investment Gurus
    • Investment-Bücher
  • Sachwerte
    • Immobilien
  • Vermögensverwaltende GmbH
  • Prozesse, Routinen und Psychologie
  • Investment-Ideen
  • Sonstige / Offtopic

Wir sind auch hier gelistet

Finanzblogroll
Finanzblognews
valueDACH
Nachrichten-Fabrik

Blogverzeichnis Bloggerei.de

Kontakt

DIY Investor
Luegplatz 2
40545 Düsseldorf
+49 211 41 65 32 78
info@diyinvestor.de
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Kontakt
  • DIY Toolbox

© Copyright 2015-22 DIY Investor- Hohe Returns mit fokussierten Investments in unterbewertete Assets erzielen · Alle Rechte vorbehalten