Gewinnrendite: Ergebnis je Aktie bzw. Gewinn je Aktie für den letzten 12-Monatszeitraum dividiert durch den aktuellen Aktienkurs.
Bei der Gewinnrendite handelt es sich also um den Kehrwert des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) und damit um so etwas wie die “Verzinsung” einer Aktie:
Gewinnrendite = Gewinn je Aktie / Aktienkurs = 1 / KGV
Alternativ kann die Gewinnrendite auch auf Basis des absoluten Nettogewinns ermittelt werden:
Gewinnrendite = Nettogewinn / Marktkapitalisierung = Nettogewinn / Aktienkurs x Anzahl Aktien
Wie auch beim KGV ist eine direkte Interpretation bzw. Einordnung der Gewinnrendite aufgrund der Vielzahl an möglichen Verzerrungen des Nettogewinns (z.B. durch Einmaleffekte) in vielen Fällen schwierig.
Im Vergleich zum Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) wird die Gewinnrendite eher selten verwendet. Sie gibt dem Investor aber ein klareres Bild bzgl. der tatsächlichen Rendite der Investition bzw. ist im Verlgeich zum KGV etwas eingängiger. Da viele Investoren jedoch nicht an langfristigen Kapitalerträgen, sondern eher an einer kurzfristigen Schließung einer Bewertungslücke interessiert sind, verwenden sie eher das wertorientierte KGV.
Eine alternative Definition des Begriffs Gewinnrendite bzw. Earnings Yield stammt vom US-amerikanischen Value Investor Joel Greenblatt.
Berechnung der Gewinnrendite (Earnings Yield) nach Joel Greenblatt:
Gewinnrendite = EBIT / Enterprise Value = EBIT / (Marktkapitalisierung + Nettofinanzschulden)
Greenblatt verwendet mit EBIT und Enterprise Value jeweils Kennzahlen, die die Fremdkapitalzinsen bzw. die Verschuldung noch beinhalten, sich also auf das Gesamtunternehmen – und nicht nur auf den durch Eigenkapital finanzierten Anteil – beziehen. Auf diese Weise eliminiert Greenblatt in seiner Definition der Gewinnrendite den verzerrenden Effekt des Verschuldungsgrades, wodurch die Gewinnrenditen verschiedener Unternehmen besser vergleichbar werden.
Englische Bezeichnung: Earnings Yield
Verwandte Begriffe
- Enterprise Value
- EV/EBIT
- KGV
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